Pilotprojekt in Wuppertal: Wärmewende am Ölberg

Pilotprojekt in Wuppertal: Wärmewende am Ölberg

Die Wärmewende in den Altbauvierteln der Nordstadt nimmt am Ölberg spürbar Fahrt auf. Ausgangspunkt dieser Entwicklung ist die AG Wärmewende im Quartier, in der sich engagierte Eigentümerinnen, Eigentümer und Mieterinnen und Mieter zusammengeschlossen haben. Auf ihre Initiative hin entstand die Idee, die Machbarkeit eines gemeinschaftlichen Nahwärmenetzes im Viertel zu prüfen – ein Konzept, das nun als Pilotprojekt umgesetzt wird.

Möglich wird das durch die umfangreiche Unterstützung durch das Forschungsprojekt „Soziale Innovationen im Bauen und Wohnen“ (SInBa). Gemeinsam mit dem Ressort Stadtentwicklung und Städtebau der Stadt Wuppertal und dem Wuppertal Institut erarbeitet SInBa zusammen mit der AG daran, Lösungen für eine klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung der meist denkmalgeschützten Gebäude am Ölberg zu entwickeln.

Als nächster Schritt steht nun eine Machbarkeitsstudie an. Die Stadt Wuppertal informiert dazu die Eigentümerinnen und Eigentümer von drei Baublöcken, die in den kommenden Tagen Post erhalten. In dem Schreiben bittet die Stadt um eine Interessenbekundung und um die Bereitschaft, an der Studie mitzuwirken. Geprüft wird, ob sogenannte „Nahwärmeinseln“ – also kleinere, lokale Wärmenetze – technisch und wirtschaftlich umsetzbar sind. Grundlage dafür sind verlässliche Daten zum tatsächlichen Wärmebedarf der Gebäude.

Die Wärmewende ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Sie bedeutet: weg von fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl oder Kohle, hin zu regenerativen und effizienten und vor allem klimaneutralen Wärmequellen. Gerade im dicht bebauten und in großen Teilen denkmalgeschützten Quartier des Ölbergs ist das eine besondere Herausforderung – ein Anschluss an die Fernwärme ist meist nicht möglich und Wärmepumpen lassen sich dort nur begrenzt einsetzen.

Die von der AG Wärmewende angestoßene Idee eines Nahwärmenetzes bietet hier eine vielversprechende Alternative. Mehrere Gebäude könnten über eine gemeinsame Heizzentrale versorgt werden – effizient, wirtschaftlich und gemeinschaftlich organisiert. So kann Wärme ressourcenschonend erzeugt und verteilt werden, während die Kosten für alle Beteiligten sinken.

Gunnar Ohrndorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Mobilität, betont:
„Wenn wir die Klimaneutralität im Gebäudesektor erreichen wollen, brauchen wir Lösungen, die zu den baulichen Gegebenheiten unserer Quartiere passen und der kleinteiligen Eigentumsstruktur in Wuppertal gerecht werden.“

Er ruft die Eigentümerinnen und Eigentümer zur Beteiligung an der Machbarkeitsstudie auf – einem wichtigen Schritt, der auf die Initiative und das anhaltende Engagement der AG Wärmewende am Ölberg zurückgeht und nun gemeinsam mit Stadt und Wissenschaft weitergeführt wird.